Was ist Schamanismus
Schamanismus ist keine Religion, sondern eine uralte Lebensweise und Heilkultur, die den Menschen in enger Verbindung mit der Natur, den Elementen und der gesamten Schöpfung sieht. Er existiert in unterschiedlichsten Formen auf allen Kontinenten – von Sibirien über den Amazonas bis in die afrikanischen und europäischen Stammestraditionen.
Das Wort „Schamane“ stammt ursprünglich aus der Sprache der Tungusen, eines indigenen Volkes aus Sibirien, und bezeichnet jemanden, der „weiß“, „sieht“ oder „brennt“ – also einen Menschen, der mit den geistigen Welten in Kontakt steht und zwischen den Ebenen vermitteln kann.
🌿 Ein Brückenbauer zwischen den Welten
Schamanen gelten als Mittler zwischen der sichtbaren Welt und der unsichtbaren Wirklichkeit. In vielen Kulturen sind sie auch als Medizinmänner, Heiler oder spirituelle Führer bekannt. Sie verbinden unterschiedliche Techniken – darunter Heilpflanzenkunde, rituelle Musik, Trommeln, Räucherungen und Seelenarbeit – zu einem ganzheitlichen Ansatz.
Zentral ist jedoch die Fähigkeit zur Andersweltreise:
Schamanen begeben sich in veränderte Bewusstseinszustände, um mit Naturgeistern, Ahnenseelen, Krafttieren oder Seelenanteilen in Kontakt zu treten. Diese Reisen dienen dazu:
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Heilung auf geistiger oder seelischer Ebene einzuleiten
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Antworten auf Fragen zu finden
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Blockierte Lebensenergie zu befreien
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Schutz für Einzelne oder die Gemeinschaft aufzubauen
🜃 Die Rolle des Schamanen im Alltag
Trotz ihrer spirituellen Aufgabe waren Schamanen fester Bestandteil des Stammeslebens: Sie jagten, webten, erzogen Kinder – und lebten zugleich mit einem besonderen Bewusstsein für die feinstofflichen Ebenen.
Sie wurden sowohl geehrt als auch gefürchtet – denn ihr Wissen reichte weit über das Sichtbare hinaus. Sie kannten Heilmethoden, Ritualmagie und Naturgesetze, aber auch den Umgang mit Schattenkräften.
Ein echter Schamane weiß um die Dualität des Lebens – Licht und Dunkelheit, Geburt und Tod, Ordnung und Chaos.
🌌 Natur, Kosmos und die große Ordnung
Der Schamanismus lehrt, dass alles miteinander verbunden ist:
Der Mensch ist Teil des großen Gewebes, nicht getrennt davon. Pflanzen, Tiere, Steine, Sterne – alles hat Bewusstsein, alles schwingt, alles ist lebendig.
Die Weisen der Stämme wussten um die Ordnungen der Natur, die Rhythmen der Gestirne und die Wege der Seelen. Ihre Weisheit gründete auf Erfahrung, auf Visionen und der Überlieferung durch ihre Vorfahren.
⚖️ Der Weg der Kraft – im Licht der Ordnung
Wie in jeder spirituellen Praxis gibt es auch im Schamanismus jene, die ihren Weg zum Wohl aller gehen – und jene, die sich für den Weg der Manipulation oder Machtausübung entscheiden.
Doch die meisten traditionellen Schamanen handeln im Einklang mit einem tiefen Naturgesetz: dem Prinzip der Balance, auch bekannt als Gesetz der Ordnung oder der heiligen Dualität.
Schamanische Arbeit ist immer ein Dienst – an der Seele, am Menschen, an der Erde.